Passbildautomaten – Das schnelle Foto in der Kiste

Seid es für Ausweise biometrische Fotos braucht, nutzen wieder mehr Menschen die Dienste von Fotostudios. Lange Zeit jedoch reichte jedoch der kurze Sprung in einen Passbildautomaten.

Wer nun denkt, dass diese Automaten erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auftraten, der irrt. Bereits 1888 wurde den USA ein entsprechendes Patent beantragt und ein Jahr später genehmigt.

Der erste funktionsfähige und öffentlich aufgestellte Fotoautomat wird dem Erfinders Ernest Enjalbert (franz. Patent Nr. 196451 vom 4. März 1889) zugeschrieben. Ein Geräte Enjalberts wurde vom 6. Mai 1889 an auf der Pariser Weltausstellung vorgeführt. Man kann also sagen der Passfotoautomat ist so alt wie der Eifelturm.

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Während die ersten Geräte Ferrotypien (Fotos auf Schwarzblech) lieferten, führte die Chemische Fabrik auf Aktien (vormals E. Schering) mit einem Patent vom 12. Juli 1900 das Prinzip des Bildstreifens in die Automatenfotografie ein. Einen solchen Streifen zeigt unser Bild aus der Zeit um 1914 aus dem Kaufhaus A. Wertheim in Berlin.

Back to Life No.3: Bernhard Andersen gefallen 1916 an der Somme

Im Laufe des 2. Weltkriegs ist durch die Bombenangriffe auf Berlin auch viel Archivmaterial verlorengegangen. Die Militärarchivdaten aus dem 1. Weltkrieg sind dabei zu großen Teilen betroffen. Die erhaltenen Verlustlisten des 1.Weltkriegs sind online recherchierbar.

Dieses Foto zeigt laut Beschriftung „Bernhard Andersen, gefallen an der Somme im I.Weltkrieg 1916“ Die Recherche in den Verlustlisten geben dazu leider keinen KON_0001_0041Treffer. Auch die Gräbersuche des Volksbund und das Denkmalprojekt, dass sich mit den deutschen Kriegerdenkmälern beschäftigt, verzeichnen keinen Gefallenen dieses Namens.

Auch wenn dadurch die Datenlage sehr dürftig ist, haben wir uns entschlossen Bernhard Andersen in unserer „Back to Life“-Rubrik zu veröffentlichen. Wir hoffen, dass ggf. Nachfahren auf der Suche nach Informationen nach Bernhard Andersen auf diese Seite aufmerksam werden oder jemand anders eventuell Informationen zu Herrn Andersen liefern kann.

Das Foto ist in einem Photostudio Matthias Krause aufgenommen worden. Leider ist das Kabinettfoto genau unter dem Namen des Studios abgeschnitten worden. Dadurch können wir leider auch nicht die Stadt eingrenzen, in der das Bild entwickelt wurde.

Bei Aktenzeichen XYZ ungelöst würde es jetzt heißen „Für sachdienliche Hinweise ist eine Belohnung ausgesetzt“. Das können wir natürlich nicht, trotzdem freuen wir uns auf Hinweise, die das Leben dieses Soldaten genauer beleuchten. Entweder hier als Kommentar, bei Facebook oder an unsere email Adresse photorescueproject@gmx.net

Wir sagen DANKE für fünf tolle Alben

Es macht uns schier sprachlos, wie sehr unser Projekt angenommen wird. Diesmal möchten wir uns bei Ninja S. aus Münster, Ihrer Schwester sowie Gerald F. aus Tampa, Florida bedanken. Dank Ihrer Unterstützung konnten die im Bild zu sehenden fünf Alben und ein Haufen Einzelfotos IMG_5502einer Familie aus Hamburg zusammengehalten und gerettet werden.

Besonders froh macht es uns, dass die CDV und Kabinettfotos eines der Alben fast vollständig mit Namen versehen sind. Wir hoffen, dadurch wieder viele Gesichter, Namen und Geschichten rekonstruieren zu können. Die erste Sichtung lässt uns erwarten, dass wir da einiges aufklären können. Natürlich werden wir auch wieder vielen Rätseln gegenüberstehen, bei deren Lösung wir Hilfe von interessierten Helfern brauchen.  Die kommenden Tage folgen hier sicher schon die ersten dieser „Rätsel“. Drückt uns die Daumen, dass wir zusammen viele davon entwirren können und so einen Beitrag leisten können, dass Geschichte lebt und erhalten bleibt.

Wie man uns unterstützen kann, findet Ihr hier oder fragt uns einfach bei Facebook, denn wir beissen nicht und sind froh Eure/Ihre Fragen beantworten zu können.

Danke sagt Euer RescueTeam