Back to Life No.4: Ernst Lanz, der junge österreichische Offiziersanwärter

Das Photorescueproject erhielt zwei Photos eines jungen österreichischen Soldaten. dies Rückseite des einen Photos war beschriftet mit:

„Kadett-Aspirant Ernst Lanz k.u.k. Inf.Reg. No 14 vor dem ersten Ausmarsch ins Feld an der russischen Front im November 1915, 19 Jahre alt“

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Wer war dieser junge Soldat und wo kam er her? Was wurde aus dem 19jährigen, der 1915 in Linz als Offiziersanwärter dem ersten Kriegseinsatz entgegensah.

Die Suche in den österreichischen Verlustlisten des 1.Weltkrieges gab einen ersten Anhaltspunkt.

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Als Leutnant der 8.Kompanie des k.u.k. IR Nr.14 wurde er laut der Verlustliste von 1917 verwundet. Als weitere Informationen liefert uns der Eintrag mit „1896 Michldorf, Kirchdorf an der Krems“ Geburtsjahr und Geburtsort. Wobei Michldorf heute Micheldorf geschrieben wird.

Weitere Einträge in den Verlustlisten sind nicht zu finden, so dass wir hoffen dürfen, dass Ernst Lanz den Krieg überlebte. Wie sein Leben weiterverlief wissen wir noch nicht, aber sobald wir mehr erfahren werden wir es natürlich ergänzen.

Bei familysearch haben wir ihn natürlich ebenfalls eingetragen, damit er auch dort gefunden werden kann.

Für alle Informationen zu Ernst Lanz egal ob hier über den Kommentar, unsere Facebookseite oder an photorescueproject@gmx.net

Weiteres zum k.u.k. Infanterieregiment No.14 dem s.g. Hessenregiment in dem Ernst Lanz diente, finden Sie unter der folgenden Adresse https://www.hessen14.at/   oder auf Wikipedia

 

Passbildautomaten – Das schnelle Foto in der Kiste

Seid es für Ausweise biometrische Fotos braucht, nutzen wieder mehr Menschen die Dienste von Fotostudios. Lange Zeit jedoch reichte jedoch der kurze Sprung in einen Passbildautomaten.

Wer nun denkt, dass diese Automaten erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auftraten, der irrt. Bereits 1888 wurde den USA ein entsprechendes Patent beantragt und ein Jahr später genehmigt.

Der erste funktionsfähige und öffentlich aufgestellte Fotoautomat wird dem Erfinders Ernest Enjalbert (franz. Patent Nr. 196451 vom 4. März 1889) zugeschrieben. Ein Geräte Enjalberts wurde vom 6. Mai 1889 an auf der Pariser Weltausstellung vorgeführt. Man kann also sagen der Passfotoautomat ist so alt wie der Eifelturm.

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Während die ersten Geräte Ferrotypien (Fotos auf Schwarzblech) lieferten, führte die Chemische Fabrik auf Aktien (vormals E. Schering) mit einem Patent vom 12. Juli 1900 das Prinzip des Bildstreifens in die Automatenfotografie ein. Einen solchen Streifen zeigt unser Bild aus der Zeit um 1914 aus dem Kaufhaus A. Wertheim in Berlin.

Back to Life No.3: Bernhard Andersen gefallen 1916 an der Somme

Im Laufe des 2. Weltkriegs ist durch die Bombenangriffe auf Berlin auch viel Archivmaterial verlorengegangen. Die Militärarchivdaten aus dem 1. Weltkrieg sind dabei zu großen Teilen betroffen. Die erhaltenen Verlustlisten des 1.Weltkriegs sind online recherchierbar.

Dieses Foto zeigt laut Beschriftung „Bernhard Andersen, gefallen an der Somme im I.Weltkrieg 1916“ Die Recherche in den Verlustlisten geben dazu leider keinen KON_0001_0041Treffer. Auch die Gräbersuche des Volksbund und das Denkmalprojekt, dass sich mit den deutschen Kriegerdenkmälern beschäftigt, verzeichnen keinen Gefallenen dieses Namens.

Auch wenn dadurch die Datenlage sehr dürftig ist, haben wir uns entschlossen Bernhard Andersen in unserer „Back to Life“-Rubrik zu veröffentlichen. Wir hoffen, dass ggf. Nachfahren auf der Suche nach Informationen nach Bernhard Andersen auf diese Seite aufmerksam werden oder jemand anders eventuell Informationen zu Herrn Andersen liefern kann.

Das Foto ist in einem Photostudio Matthias Krause aufgenommen worden. Leider ist das Kabinettfoto genau unter dem Namen des Studios abgeschnitten worden. Dadurch können wir leider auch nicht die Stadt eingrenzen, in der das Bild entwickelt wurde.

Bei Aktenzeichen XYZ ungelöst würde es jetzt heißen „Für sachdienliche Hinweise ist eine Belohnung ausgesetzt“. Das können wir natürlich nicht, trotzdem freuen wir uns auf Hinweise, die das Leben dieses Soldaten genauer beleuchten. Entweder hier als Kommentar, bei Facebook oder an unsere email Adresse photorescueproject@gmx.net

Wir sagen DANKE für fünf tolle Alben

Es macht uns schier sprachlos, wie sehr unser Projekt angenommen wird. Diesmal möchten wir uns bei Ninja S. aus Münster, Ihrer Schwester sowie Gerald F. aus Tampa, Florida bedanken. Dank Ihrer Unterstützung konnten die im Bild zu sehenden fünf Alben und ein Haufen Einzelfotos IMG_5502einer Familie aus Hamburg zusammengehalten und gerettet werden.

Besonders froh macht es uns, dass die CDV und Kabinettfotos eines der Alben fast vollständig mit Namen versehen sind. Wir hoffen, dadurch wieder viele Gesichter, Namen und Geschichten rekonstruieren zu können. Die erste Sichtung lässt uns erwarten, dass wir da einiges aufklären können. Natürlich werden wir auch wieder vielen Rätseln gegenüberstehen, bei deren Lösung wir Hilfe von interessierten Helfern brauchen.  Die kommenden Tage folgen hier sicher schon die ersten dieser „Rätsel“. Drückt uns die Daumen, dass wir zusammen viele davon entwirren können und so einen Beitrag leisten können, dass Geschichte lebt und erhalten bleibt.

Wie man uns unterstützen kann, findet Ihr hier oder fragt uns einfach bei Facebook, denn wir beissen nicht und sind froh Eure/Ihre Fragen beantworten zu können.

Danke sagt Euer RescueTeam

No.7 Fotostudio: Schulz & Suck in Karlsruhe

Fotostudios die Serie: No.7  Schulz & Suck in Karlsruhe

Historische Visitenkartenfotos zeitlich einzuordnen ist oftmals schwierig. Wenn das Datum nicht zufällig handschriftlich vermerkt wurde oder das Fotostudio einen Jahresaufdruck bzw. -Stempel verwendete, ist der einzige Weg die Entstehung des Bildes einzugrenzen, die Existenzzeit des Fotostudios selbst.

Oscar Suck wurde als Sohn eines Farben- und Lackfabrikanten geboren. 1869 gründete er zusammen mit dem Fotografen Wilhelm Schulz das Fotoatelier Schulz & Suck in der Kaiserstraße 227 in Karlsruhe. Beide waren auch Hoffotografen. Ab 1890 führte er den Betrieb eigenständig weiter, nachdem Wilhelm Schulz das Atelier Wilhelm Schulz & Cie in der Erbprinzenstraße 3 gegründet hatte. Sein Atelier hatte Oscar Suck später in der Kaiserstraße 223 („Telephon N° 100“). Als Berufsfotograf war Oscar Suck Mitglied des Photographischen Vereins zu Berlin und beteiligte sich zwischen 1873 und 1893 an 17 Ausstellungen im In- und Ausland.

Oscar Suck (* 1845 in Berlin; † 1904 in Karlsruhe) bei familysearch

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Preise und Auszeichnungen laut Rückseite einer Fotografie:

1873 in Wien, 1876 in München, 1876 in Philadelphia, 1877 in Karlsruhe, 1885 in Berlin, 1885 in Wien, 1886 in St. Louis, 1886 in Braunschweig, 1887 in Chicago, 1887 in Stuttgart, 1887 in Wien, 1888 in Melbourne, 1890 in Wien, 1891 in Dresden, 1893 in Hildesheim, 1900 in Frankfurt am Main, 1900 in Paris

Back to Life No.2: Hans Schlothfeldt aus Fockbek

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Hans Friedrich Schlothfeldt * 26 Februar 1890 Fockbek + 8 Juli 1966 Rendsburg

Teil zwei unserer Back to Life Rubrik gehört Hans Friedrich Schlothfeldt. Dabei ist er kein ganz unbekannter Zeitgenosse, denn zumindest gibt es einen eigenen Wikipedia-Eintrag zu ihm. Er hat sich als Ingenieur, Heimatforscher und durch viele gemeinnützige Projekte einen Namen gemacht und wurde 1955 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Er wurde 1890 in Fockbek, Schleswig-Holstein geboren und war ab 1910 beim Militär. Den 1. Weltkrieg bestritt Hans Schlothfeldt als Sanitäter sowohl an der West- als auch der Ostfront. Uns ist es gelungen einen Teil seiner Fotoerinnerungen und Feldpostbriefe an seine Familie zu sichern. Dadurch konnten wir nicht nur ihm wieder ein Gesicht geben, sondern auch zweien seiner Brüder – Claus und Johann Schlothfeld. Alle drei Brüder findet man nun bei familysearch unter diesem Link mit Bild und nicht mehr nur mit Namen.

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Feldpost und Fotos von Hans Schlothfeldt aus dem von1912 und dem 1. Weltkrieg

Seine ersten Erfahrungen beim Militär sammelte er vom 14.10.1910 bis ins Jahr 1912 als Grenadier der 8.Kompanie des 2. GardeRegiments zu Fuß. Aus dieser Zeit – nämlich dem Jahr 1912 – stammt die oben stehende Aufnahme. Den Großteil seiner Dienstzeit absolvierte er dann bei der Sanitätskomp.1 der 3. Garde Infanterie Division und dokumentierte seine Dienstzeit  mit viele Fotos, von denen uns leider nur ein Teil vorliegen. Aber zumindest werden wird Dank seiner Aufnahmen noch einigen seiner Kameraden ein Foto zuordnen können.

 

Kameraden und Verwandte von Hans Schlothfeldt, denen wir bei familysearch wieder Daten oder Bilder zuordnen konnten:

 

No.6 Fotostudio: Arthur Eckerlein aus Lindau

Fotostudios die Serie: No.6  Arthur Eckerlein in Lindau

Historische Visitenkartenfotos zeitlich einzuordnen ist oftmals schwierig. Wenn das Datum nicht zufällig handschriftlich vermerkt wurde oder das Fotostudio einen Jahresaufdruck bzw. -Stempel verwendete, ist der einzige Weg die Entstehung des Bildes einzugrenzen, die Existenzzeit des Fotostudios selbst.

 

Arthur Eckerlein hatte sein Studio in der Zwanzigerstraße in Lindau. Ein genauer Zeitraum, den das Studio existierte, ist bisher nicht zu belegen. Für das Jahr 1916 jedenfalls ist das Studio belegt.

Der Fotokarton war bei den vorliegenden Aufnahmen auf der Rückseite unbedruckt. Die Vorderseite wurde mit „Arthur Eckerlein , Lindau i/B. königl. Hofphotograph.“ und einem Wappen bedruckt.

Arthur Eckerlein Lindau

 

No.5 Fotostudio: Carl Eulenstein aus Leipzig

Fotostudios die Serie: No.5  Carl August Alexander Eulenstein in Leipzig

Historische Visitenkartenfotos zeitlich einzuordnen ist oftmals schwierig. Wenn das Datum nicht zufällig handschriftlich vermerkt wurde oder das Fotostudio einen Jahresaufdruck bzw. -Stempel verwendete, ist der einzige Weg die Entstehung des Bildes einzugrenzen, die Existenzzeit des Fotostudios selbst.

Geboren am 20.9.1823 Leipzig, ergriff er den Beruf des Kupferstechers. Als solcher ist er von 1853 ab belegt. Ab 1861 taucht zusätzlich die Berufsbezeichnung Fotograf auf.

Fotoateliers No5 Eulenspiegel Leipzig

Seine Atelier firmierte unter verschiedenen Adressen.

Als Eulenstein und Comp.

  • Das erstes Atelier 1861 befand sich in Leipzig in der Rosenthalgasse 17
  • ab 1863 Zeitzer Strasse 34 und Rosenthalgasse 17-19; Wohnung Petersstraße 7
  • ab 1864-ca. 1885 Ecke der Tauchaer Strasse 29, dem Schützenhaus gegenüber; Zeitzer Strasse 34, Haus vor dem Tivoli
  • ca. 1886 bis 1892 Tauchaer Strasse 6 und Zeitzer Strasse 30

Das Atelier wurde unter „Eulenstein’s Photographie“ mit beiden Adressen noch weitergeführt – Zeitzer Strasse bis 1895 und auf der Tauchaer Strasse 6 bis 1896. Unter wessen Leitung ist uns leider noch nicht bekannt.

Carl Eulenstein lebte als Rentner von 1893 bis 1903 in Dresden in der Grunaer Straße 47.,

Auch für Carl Eulenstein haben wir bei familysearch ein Stammbaumprofil angelegt.

 

 

Back to Life No.1: Albert Schuder aus Ruhstorf

Unsere Genealogie-Gruppe zeigt künftig in der Back to Life Rubrik Kabinett oder CDV Fotos, die Personen bzw. Lebensläufen zugeordnet werden konnten.

Damit sollen die Verstorbenen geehrt werden und Ihnen wieder ein Gesicht gegeben werden. Die hier besprochenen Personen legen wir zusätzlich im GenealogiePortal familysearch an, damit Nachfahren bei der Suche nach Ihren Ahnen, diese Personen mit dem Bild aus unserem Archiv finden können.

Als Ersten möchten wir hier Albert Schuder zeigen. Albert Schuder wurde am 22.März 1894 im niederbayrischen Ruhstorf Kreis Simbach geboren.

backtolife no1 Albert Schuder RohstorfUnsere Aufnahme zeigt ihn als jungen Soldaten. Das Bild wurde nahe seines Heimatortes in Passau im Atelier Josef Seefelder gemacht und handschriftlich versehen mit dem Vermerk: Albert Schuder aus Rohstorf, gefallen am 18. Juli 1917 in Frankreich.

Dass er in Frankreich gefallen ist, darf allerdings bezweifelt werden. Albert Schuder diente 1917 nämlich als Gefreiter beim 16. königlich bayrischen Infanterie Regiment. Im Juli 1917 lag dieses in Hollebeke in Flandern, Belgien. Die Einheit war erst am 25.Juni 1917 aus den Karpathen wieder an der Westfront eingetroffen. Vom 25. Juni bis zum 3. August 1917 verzeichnete das Regiment 107 Tote, 267 Verwundete und 90 in Gefangenschaft Geratene. Unter den Toten leider auch Albert Schuder.

Albrecht Schuder fand seine letzte Ruhe auf der Kriegsgräberstätte in Bousbecque in Frankreich im Block 4 Grab 253.

In seiner bayrischen Heimat ist er mit den anderen Gefallenen der beiden Weltkriege auf einer auf dem Friedhof Simbach angebrachte Steinplatten verewig.

Den Stammbaumeintrag zu Albert Schuder finden Sie unter diesem Link auf dem kostenfreien Portal familysearch.

Wenn Sie weitere Informationen zu Albert Schuder haben oder gar Nachfahre sind, freuen wir uns, wenn Sie uns diese zukommen lassen.